Cannabis ist eine Pflanze, die seit Jahrtausenden für verschiedene Zwecke verwendet wird, einschließlich medizinischer, therapeutischer und Freizeitanwendungen. In den letzten Jahren hat sich die Diskussion über Cannabis weltweit intensiviert, da immer mehr Länder die Legalisierung von Cannabis für medizinische und/oder Freizeitzwecke in Betracht ziehen. Die Wirkung von Cannabis umfasst unter anderem:

1. Euphorie und Entspannung
2. Verändertes Zeit- und Raumempfinden
3. Steigerung der Kreativität
4. Hungergefühl (sogenannter “Heißhunger”)
5. Schmerzlinderung
6. Stressreduktion

THC, CBD & CO.

Cannabis enthält über 100 verschiedene Cannabinoide, von denen einige in höheren Konzentrationen vorkommen als andere. Die beiden bekanntesten und am häufigsten erforschten Cannabinoide in Cannabis sind Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Hier sind einige der wichtigsten Cannabinoide, die in Cannabis vorkommen:

1. THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol): THC ist das psychoaktive Cannabinoid in Cannabis und verursacht die euphorischen und berauschenden Wirkungen, die oft mit dem Konsum von Cannabis in Verbindung gebracht werden. Es bindet an Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn und im Körper und löst verschiedene Effekte aus, einschließlich Euphorie, Entspannung, Schmerzlinderung und Hungergefühl.
2. CBD (Cannabidiol): CBD ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, dass in höheren Mengen in einigen Cannabis-Sorten vorkommt. Es hat viele medizinische Anwendungen, darunter die Linderung von Schmerzen, Entzündungen, Angstzuständen und Krampfanfällen. CBD hat auch neuroprotektive Eigenschaften.
3. CBN (Cannabinol): CBN entsteht durch die Oxidation von THC und ist in älterem, gelagertem Cannabis in höheren Konzentrationen zu finden. Es hat eine leicht sedierende Wirkung und kann bei Schlafstörungen nützlich sein.
4. CBG (Cannabigerol): CBG ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, dass oft als “Mutter-Cannabinoid” betrachtet wird, da es die Vorstufe für andere Cannabinoide wie THC und CBD ist. Es hat potenzielle entzündungshemmende und neuroprotektive Eigenschaften.
5. THCV (Tetrahydrocannabivarin): THCV ist ein Cannabinoid, das in einigen Cannabis-Sorten in geringen Mengen vorkommt. Es hat potenziell appetithemmende und stimmungshebende Eigenschaften und wird intensiver erforscht.
6. CBC (Cannabichromen): CBC ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, das als entzündungshemmend und schmerzlindernd gilt. Es kann auch das Wachstum von Zellen im Gehirn stimulieren.

Cannabinoide sind chemische Verbindungen, die in der Cannabispflanze vorkommen und auf den menschlichen Körper eine Vielzahl von Wirkungen ausüben können. Der menschliche Körper verfügt über ein endogenes Cannabinoidsystem, das als Endocannabinoidsystem (ECS) bezeichnet wird. Dieses System besteht aus Rezeptoren, Enzymen und endogenen Cannabinoiden, die eine wichtige Rolle bei der Regulierung verschiedener physiologischer Prozesse im Körper spielen. Wenn externe Cannabinoide, wie die in Cannabis vorkommenden, in den Körper gelangen, können sie das ECS beeinflussen und eine Reihe von Wirkungen erzeugen.

Es gibt viele weitere Cannabinoide in Cannabis, und die Forschung zu ihren Eigenschaften und potenziellen medizinischen Anwendungen ist noch im Gange. Die genaue Zusammensetzung von Cannabinoiden in einer Cannabis-Sorte kann je nach Sorte und Anbauvariablen erheblich variieren, was zu unterschiedlichen Wirkungen führen kann. Dies ist ein Grund, warum bestimmte Cannabis-Sorten für bestimmte medizinische Zwecke ausgewählt werden, basierend auf dem Cannabinoid-Profil.

Cannabis in der Medizin

Die medizinische Verwendung von Cannabis hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten und zeigt vielversprechende Ergebnisse in verschiedenen Bereichen:

Schmerzlinderung: Cannabis kann bei der Linderung von chronischen Schmerzen, insbesondere bei Patienten mit Krebs oder anderen schweren Erkrankungen, hilfreich sein. Es bietet eine Alternative zu Opioiden, die stark abhängig machen können.

Antiemetische Wirkung: Cannabis kann Übelkeit und Erbrechen reduzieren, insbesondere bei Menschen, die sich einer Chemotherapie unterziehen. Dies verbessert die Lebensqualität von Krebspatienten erheblich.

Appetitanregung: Bei Patienten mit Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust, wie bei HIV/AIDS oder Essstörungen, kann Cannabis helfen, den Appetit anzuregen.

Neurologische Erkrankungen: CBD hat bei Epilepsiepatienten beeindruckende Ergebnisse gezeigt und wurde in Form des Medikaments Epidiolex von der FDA zugelassen. Cannabis kann auch bei der Behandlung von multipler Sklerose und Parkinson-Krankheit hilfreich sein, indem es Muskelsteifheit und -schmerzen lindert.

Entzündungshemmung: Einige Studien deuten darauf hin, dass Cannabinoide entzündungshemmende Eigenschaften haben und bei Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis nützlich sein könnten.

Risiken des Cannabiskonsums

Obwohl Cannabis einige positive Effekte haben kann, sind auch medizinische Risiken und Gefahren mit seinem Konsum verbunden:

1. Suchtpotenzial: Cannabis kann bei einigen Menschen zu einer psychischen Abhängigkeit führen, insbesondere bei häufigem und intensivem Gebrauch.
2. Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen: Der Konsum von Cannabis kann vorübergehende Beeinträchtigungen der kognitiven Fähigkeiten wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Konzentration verursachen.
3. Psychische Gesundheit: Einige Studien haben einen Zusammenhang zwischen Cannabis und psychischen Gesundheitsproblemen wie Angststörungen, Depressionen und Schizophrenie aufgezeigt, insbesondere bei Menschen mit einer genetischen Veranlagung.
4. Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit: Das Fahren unter dem Einfluss von Cannabis ist gefährlich und kann zu Unfällen führen.
5. Beeinträchtigung der Lungenfunktion: Rauchen von Cannabis kann die Lunge schädigen und das Risiko von Atemwegsproblemen erhöhen.

Cannabis ist eine komplexe Pflanze mit verschiedenen Wirkungen, Risiken, Gefahren und Vorteilen. Es ist wichtig, dass Menschen, die Cannabis konsumieren oder in Betracht ziehen, sich über die potenziellen Auswirkungen informieren und verantwortungsbewusst handeln. Die Legalisierung von Cannabis in verschiedenen Teilen der Welt hat die Diskussion über seine Verwendung intensiviert und wirft weiterhin wichtige Fragen auf, die von der Gesellschaft und der Wissenschaft erforscht werden müssen.

Liebe Grüße
Euer CSC Siebengebirge

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Weitere Links:

Mehr über Cannabinoide: Arztpraxis Christoph Polanski

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